STRASSENDORF



die aus dem mittelalter stammende typologie des straßendorfes basiert auf dem konzept einer unendlich erweiterbaren agglomeration an elementen. diese art zu bauen finden wir in österreich vorrangig im burgenland vor. einer der großen vorteile dieses systems sind die einzelnen gebäude, die durch ihre einfache bauweise beliebig erweiterbar und somit auch sehr anpassungsfähig sind.

auf dem grundstück befinden sich unterschiedliche baukörper, welche verschiedene aufgaben übernehmen. diese struktur ermöglicht ein harmonisches miteinander unterschiedlicher gesellschaftlicher strukturen. die klare trennungvon arbeit und wohnen durch die scheune am ende des grundstücks bietet klare erholungs- wie auch werk- undarbeitsbereiche. die unterschiedlichen häuser ermöglichen im inneren das zusammentreffen größerer wie aber auchkleinerer gruppen. die schlafkojen mit eigenem schreibtisch bieten einen gemütlichen privaten rückzugsort für jeden einzelnen.

die historischen dimensionen des steckhofs betragen 05.00 auf 20.00 meter. wie schon ursprünglich bestehen dieseruralen wohnhäuser aus lehm und holz. durch das hinzufügen des hanfs zum lehm als dämmmaterial ermöglichen diese eine low-tech bauweise. alle materialien befinden sich bereits vor ort und minimieren somit den ökologischen fußabdruck. die raumregulierenden eigenschaften des lehmes schaffen im inneren ein angenehmes wohnklima. diekonstruktion besteht aus gering dimensionierten holzschwertern, welche in den massiven lehmwänden großteils ver- schwinden. die aussteifung erfolgt durch hanfseile im inneren der struktur. nur im oberen bereich ist das system klar sichtbar. das dach ist mit schindeln bedeckt, sodass sich das moderne gebäude in die umgebung einbettet. durch die leichte neigung des dachs fließt das wasser direkt in eine zisterne. das wasser wird dort gesammelt und zur bewässe- rung der im rückwertigen bereich befindlichen felder genutzt. die scheune teilt das grundstück und bildet somit einen übergang zu den feldern. es besteht jederzeit die möglichkeit das gelände bei bedarf zu erweitern.

die öffnungen sind bewusst klein gehalten, um den schützenden charakter des konglomerates zu unterstreichen. die fensterkästen, eine ableitung der jalousie, sind in zwei segmente geteilt. einerseits eine fixverglasung, die den rah- menlosen blick nach außen zulässt, andererseits ein holzschiebeelement, welches vor die glasscheibe geschoben frische luft in den innenraum lässt. das gesamte gebäude wird durch eine fußbodenheizung gewärmt, welche durch erdwärme betrieben wird.



betreuer     univ.ass. dipl.-ing. dr.techn. lu san-hwan